Dieser Tage habe ich wieder in den „Quellen von Taizé“ gelesen und bin an einer kleine, schlichten Zwischenzeile hängen geblieben: „Ein Leben in Einfachheit“. Menschen, die im Geist des Evangeliums leben wollen, rät Frère Roger: „Denke daran, dass dich ein Leben in seiner Nachfolge unweigerlich zum Miteinander-Teilen und zu einem einfachen Lebensstil führt.“
Mir scheint, dass heute schon viele Menschen auf diesem Weg sind. In unserer KSG fallen mir sofort Tauschregal und Kleidertausch ein. Aber auch die Entscheidung, vegetarisch zu essen.
Ein Leben in Einfachheit: Das kann entlasten und frei machen. Ich muss ich nicht jedem Trend hinterherlaufen, kann mit weniger leben. Ich lasse mein altes Handy reparieren und kaufe eine Klamotte im Second-Hand-Shop. Wenn sich andere über meine nicht neuen Sachen wundern, weiß ich genau, warum das so ist und habe ein gutes Gefühl.
Wenn ich mich für ein einfaches Leben entscheide, dann habe ich schon begonnen, mit anderen zu teilen. Ich schone Ressourcen und Klima, damit andere leben können. Ich leiste einen kleinen Beitrag, dass Menschen anderswo in unserer einen Welt weniger ausgebeutet werden. Die Welt wird durch meinen Lebensstil weniger ungerecht.
Um mit Frère Roger zu sprechen: Lasst uns Sauerteig und Salz der Erde sein, um unsere Welt weniger ungerecht zu machen und der Schöpfung eine Chance zu geben.
„Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ | Mt 25,40